Mittwoch, 11. Mai 2011

Protokoll zur 7. LV vom 05.05.2011

Tobias Stadler, Anika Marschall

Thema: “Bibliographieren II: Zitieren nach verschiedenen Styles, Fußnoten, Endnoten, Fließtext

Organisatorisches:

→ Ergebnisse der Arbeitsaufgaben zum Thema “Recherche mit elektronischen Medien” werden am 12.05.2011 im Plenum besprochen. Bitte Ergebnisse mitbringen!

→ Der Blog zur Lehrveranstaltung wurde nach den Osterferien komplett redigiert und ist wieder aktuell.

Wiederholung aus der Vorlesung vom 14.04.2011

Am Ende einer wissenschaftlichen Veröffentlichung steht eine Liste der zitierten Werke (Quellenverzeichnis, Mediographie, Bibliographie). Diese Liste verzeichnet alle Bücher, Zeitschriften, Internet- und sonstigen Quellen, auf die man im Text Bezug genommen hat.

Eine weitgehend anerkannte Form, Zitatverweise in den Text einzubauen und eine Literatur- oder Quellenangabe zu machen, ist das MLA-Format. Wenn im laufenden Text ein Zitat erscheint, so folgt dahinter ein kurzer Hinweis auf die Quelle, die genauen Angaben folgen im Quellenverzeichnis

Anmerkungen: Quellenverweise im Fließtext, als Fuß- oder Endnote richten sich nach der verwendeten Zitierweise; Endnoten kommen sehr selten vor, eher in populärwissenschaftlichen Schriften oder äußerst umfangreichen Werken.

→ Zitierungen gewährleisten die Nachvollziehbarkeit einer wissenschaftlichen Arbeit

→ auch wenn nach “Maske&Kothurn” zitiert wird, soll ein Literaturverzeichnis erstellt werden (der Nachname soll dabei an erster Stelle genannt werden zur alphabetischen Reihung); an “Maske&Kothurn” lehnen sich die meisten Stylesheets an

→ auf der Website von Anton Fuxjäger: Zitierregeln, die für Arbeiten am Institut TFM als maßgeblich gelten (Maske&Kothurn hat kürzlich die Richtlinien
geändert und zitiert nun beispielsweise mit französischen Anführungszeichen).

Anmerkung: Es ist oft Vereinbarungssache (mit den HerausgeberInnen einer Publikation, mit dem Betreuer einer Arbeit an der Universität), WIE zitiert wird (das ist im Nachhinein änderbar), das Wichtigste ist, dass es EINHEITLICH geschieht.

Tipp: alle für eine Quellenangabe wichtigen Informationen der verwendeten Medien gleich sammeln, um sie für verschiedene Stylsheets und Richtlinien aufbereiten zu können.

Anmerkung zur Prüfung: nicht abgefragt werden die detaillierten Unterschiede z.B. zwischen MLA-Style und Maske&Kothurn-Style; eine mögliche Aufgabe könnte jedoch darin bestehen, verschiedene Fußnoten anzugleichen und nach einem Style zu vereinheitlichen.

Quellenangaben nach MLA:

Im Text:

Frank Hartmann weist darauf hin, dass das “Netz” ein “geopolitisches Gefälle von West nach Ost und von Nord nach Süd” aufweise, “in dem sich auch die “ökonomischen und technischen Ungleichheiten widerspiegeln”. (Hartmann 192)
Oder auch:
Frank Hartmann (192) weist darauf hin, dass das “Netz” ein “geopolitisches Gefälle von West nach Ost und von Nord nach Süd” aufweise, “in dem sich auch die “ökonomischen und technischen Ungleichheiten widerspiegeln”.
Im Quellenverzeichnis (am Ende der wissenschaftlichen Arbeit) erfolgt der Verweis auf die Quelle mit den genauen Angaben:

Hartmann, Frank. Medienphilosophie. Wien: WUV, 2001.

Der MLA-Style ist ein gängiges Format, wichtig hierbei ist das Wissen, dass es dieses Format gibt und nicht unbedingt die auswendig gelernte Zitierweise, sowie die Fähigkeit des Umgangs mit solchen Zitaten in verschiedenen Texten.

Wenn mehrere Werke eines Autors zitiert werden, gibt es nach den verschiedenen Styles unterschiedliche Quellenangaben im Text.

Falls mehrere Werke eines Autors oder mehrere Autoren mit demselben Namen zitiert werden, so muss man nach MLA zusätzlich den jeweiligen Titel in einer abgekürzten Version angeben. Er wird vom Namen des Autors durch ein Komma getrennt.

Bsp. (MLA-Style):
Nina Ort befasst sich mit den Begriffen „Kommunikation“ und „Bewusstsein“ u.a. aus der Sicht Lacans (Ort, Tertium datur WWW), aber auch mit Kommunikation aus systemtheoretischer Perspektive (Ort, Kommunikationsbegriff WWW)
Im Quellenverzeichnis:
Ort, Nina. "Der Kommunikationsbegriff. Kap.3: Die Form" (15.12.1998), IASL Diskussionsforum online. URL: http://iasl.uni-muenchen.de/discuss/lisforen/ort.htm#Form (22.12.1998).
Dies. „Tertium datur - über hierarchische Dreiwertigkeit und heterarchische Triaden“ [1999], IASL Diskussionsforum online. URL: http://www.iasl.uni-muenchen.de/discuss/lisforen/no-semio.htm (05.05.2011).


Bsp.: APA-Style - (der in der Psychologie dominierend ist) und bei mehreren Werken vom gleichen Autor mit gleichem Erscheinungsjahr mit Buchstaben alphabetisch aufzählt (Werk a, b, c, d...) :

Erika Fischer-Lichte ihr Verständnis von Performativität von ihrer Aufführungsdefinition ab. Aufführungen werden erst durch die leibliche Ko-Präsenz von Akteuren und Zuschauern möglich (2004 a, S.47).
Im Quellenverzeichnis:

Fischer-Lichte, Erika (1998): "Berliner Antikenprojekte", in: - / Christel Weiler / Doris Kolesch (Hg.), Berliner Theater im 20. Jahrhundert, Berlin, S. 77-100.

- (Hg.) (2001): Theatralität und die Krisen der Repräsentation, Stuttgart und Weimar.

- (2004a): Ästhetik des Performativen. Die Wiederverzauberung der Welt, Frankfurt a. M.

- (2004b). "Einleitende Thesen zum Aufführungsbegriff. In Erika Fischer-Lichte, Clemens Risi und Jens Roselt (Hrsg.): Kunst der Aufführung -Aufführung der Kunst. Berlin: Theater der Zeit, S. 11-26.

Auf der bereits mehrfach genannten Website von Anton Fuxjäger finden Sie einen sehr guten Vergleich von APA-Style und Quellenangaben nach Maske& Kothurn!

Die Auflagenzahl (2., 3., ... Auflage eines Werks) kann bspw. hochgestellt sein (nach Maske&Kothurn) oder mit Spiegelstrichen und als Abkürzung erfolgen (-5.Aufl.-).

WICHTIG: Immer einen einheitlichen Style anwenden! oder auch mit dem jeweiligen Betreuer diskutieren, welcher Stylesheet der Arbeit zugrunde liegt!

Bei Internetquellen ist ebenso wie bei gedruckten Quellen darauf zu achten, auch ein ganzes Zitat mit allen wichtigen Informationen anzugeben (Autor, Titel etc.); das Veröffentlichungsdatum gilt hierbei als ein Qualitätsmerkmal der zitierten Quelle (das Zugriffsdatum allein sagt nicht genug über die Publikationsdaten der Quelle aus) pdf-Dateien können behandelt werden wie gedruckte Werke, da die Paginierung online eigentlich stabil bleibt

Bei Internetquellen sollten zudem möglichst präzise Angaben zum Fundort des Zitats innerhalb des Texts (z.B. Kapitelangaben) gemacht werden. Die Seitenzahlen des Ausdrucks sind nicht aussagekräftig, da sie sich - je nach Computer- und Druckereinstellungen - ändern können.

Bei PDF-Dokumenten aus dem Internet kann man hingegen die Seitenzahlen angeben.

→ häufige Internetpublikationen sind bspw. Hochschulschriften wie Dissertationen, die als selbstständige Publikationen gelten

→ online und offline erschienene Publikationen sollten nachrecherchiert und verglichen werden, da die Speicherbarkeit (und damit Nachvollziehbarkeit) offline besser funktioniert und Offline- und Online-Versionen voneinander abweichen können.

Tipp: Screenshots von websites anfertigen oder archive.org verwenden

Tipp: jede seriöse wissenschaftliche Arbeit sollte auf "genügend" gedruckte Werke verweisen!

Interview → der Interviewte ist hierbei als Autor anzuführen

→ Bsp: Faber, Anton. Interviewt von Alfons Haider. In: Opernball 2011 live. ORF2. 06.03.2011. 21.35-21.45h.

→ TV-Interviews können nachrecherchiert werden, z.B. über den ORF-Kundendienst; die Ausleihung soll jedoch sehr kostspielig sein

→ in der Wissenschaft werden bei den Namen keine Titel wie “Magister” oder “Professor” angeführt!

→ nach der deutschen Rechtschreibung eröffnen die Anführungszeichen immer unten

→ die Fußnoten sollten im Text fortlaufend sein

Die Formatierung von Quellenangaben (in Anlehnung an den Style von Maske&Kothurn) zu Filmen u.a. im Quellenverzeichnis ist nachzulesen auf der Website von Fuxjäger: http://homepage.univie.ac.at/anton.fuxjaeger/texte/zitierregeln.htm

Titel [der zitierten Fassung] ([falls dieser vom Titel der zitierten Fassung differiert:] Originaltitel, Produktionsland Jahr), h:mm.
· Bei Bezugnahmen auf eine bestimmte Stelle im Film ist deren Position (gerechnet ab Filmbeginn) im Format h:mm anzugeben.
· Die Quellenangabe kann – statt in einer Fußnote – auch in den Haupttext integriert werden,
Beispiel: "Das vermutlich bekannteste Beispiel für eine irreführende Parallelmontage findet sich in Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs, USA 1991, 1:33-36)."
· Bei weiteren Bezugnahmen auf andere Stellen im selben Film genügt eine Angabe der jeweiligen Position in Klammern "(h:mm)" im Haupttext. Beispiele: · Fight Club (USA/DE 1999), 0:01.
· Vgl. Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs, USA 1991), 0:46f.

Bei Zitaten aus Filmen im Text oder in Filmangaben wie 0.46f. bedeutet das “f.” “folgende”, das heißt das Zitat bezieht sich auch auf Minute 47.

→ Angaben wie “S.XYff.” verweist auf mehrere folgende Seiten (oder auch Minuten), wobei das nicht gern gesehen ist, weil die Angabe dadurch nicht mehr so gut nachvollziehbar ist (besser S. XY bis S.XZ bzw. Minuten genau angeben, vgl. The Silence of the Lambs, USA 1991, 1:33-36).

Erinnerung: Arbeitsaufgabe Kurzbibliographie:
-> http://tfmtechniken.blogspot.com/2011/05/arbeitsaufgabe-kurzbibliographie.html

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