Donnerstag, 7. April 2011

Recherche im Internet (Nachtrag zur LV vom 7.4.2011)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

dies ist der in der Übung versprochene Nachtrag zur wegen technischer Schwierigkeiten unterbliebenen Präsentation verschiedener Rechercheformen im Internet. 

1. Bibliothekskatalog der Universität Wien (http://aleph.univie.ac.at/):
Sie haben bereits die "Schnellsuche" kennengelernt, die gelich auf der Einstiegsseite angeboten wird. Sie ist vor allem für selbständige Publikationen geeignet, deren Autor und/oder Titel bekannt ist.
Wenn Sie thematisch suchen wollen, empfiehlt sich die Indexsuche - klicken Sie auf Indexsuche und durchsuchen Sie einen Index. M.E. besonders empfehlenswert ist die Suche im Schlagwortindex. Schlagwörter beschreiben den Inhalt eines Dokuments, d.h., sie müssen nicht im Titel vorkommen. Schlagwörter sind ähnlich wie "tags", nur entstammen sie üblicherweise einem "kontrollierten Vokabular", sie werden also nicht frei vergeben, sondern (von der BibliothekarIn) aus einer Liste ausgewählt. Wählen Sie daher im Drop-Down-Menü der Indexsuche die Option "Schlagwort beginnt mit..." und geben Sie dann einen Wortanfang ein, z.B. "theaterkr", wenn Sie etwas finden wollen, das mit "Theaterkritik" etc. zu tun hat. Sie erhalten als Ergebnis eine Indexliste, aus der sie ersehen können, welche Schlagworte vergeben wurden und wie viele Treffer es dazu gibt. Sie finden nicht nur die Schlagworte, die mit "theaterkr" beginnen, sondern auch jenes, das im Index davor steht und jene, die danach kommen.
Wenn sie das Schlagwort anklicken, sehen Sie alle Bücher, die durch dieses Schlagwort beschrieben werden.
Vorteil: Sie finden Werke, die Theaterkritik zum Thema haben, ohne dieses Wort im Titel zu führen.
Nachteil: Keine Kombinationsmöglichkeiten.

Wenn Sie das Ergebnis Ihrer Suche in u:search (http://usearch.univie.ac.at/) überprüfen wollen, verwenden Sie dort "Bücher & mehr" und die Expertensuche. In die Suchmaske können Sie nicht nur den Wortanfang eingeben (außer für Werktitel), Sie brauchen ein ganzes Wort. Sie können "theaterkritik" in allen Feldern suchen und erhalten 229 Treffer. Wenn Sie "tags" als Suchfeld (über das Drop-Down-Menü bei Klick auf "alle Felder" auswählen und beim Suchbegriff "theaterkritik" bleiben, erhalten Sie keinen Treffer. Dafür gibt es das Feld "Thema". Mit einer Suche nach dem "Thema" - "enthält" - "theaterkritik" erhalten sie 229 Treffer. Sehen Sie sich den 1. Treffer im Detail an: er enthält als Schlagwort "Theaterkritik"...

Prinzipiell lohnt es sich bei allen Suchoberflächen (von Bibliothekskatalogen, Datenbanken, ...), sich die Hilfe anzusehen, die immer angeboten wird. Sie enthält sowohl bei u:search als auch im Online-Katalog der Universität Wien Hinweise darauf, wie Sie noch bessere Suchergebnisse erzielen können. In der Hilfe von u:search sind u.a. die "Boole'schen Operatoren" beschrieben, die ich in der LV erklärt habe. Finden Sie dort zusätzlich heraus:
1.1 Was ist zu tun, wenn Sie nicht genau wissen, wie ein Wort oder Name geschrieben wird (z.B. "Soyfer" oder "Soyfar")?
1.2 Was ist zu tun, wenn Sie doch nur einen Wortanfang suchen (z.B. das oben angemerkte "theaterkr..."?
1.3 Was ist zu tun, wenn Sie von Peter Handke sowohl Dramen als auch Filme suchen? (Achtung, das geht nur über die einfache Suche!)

2. Wenn Sie nicht nur in den Beständen der Universitätsbibliothek suchen wollen, sondern in einer Suchmaschine, die viele wichtige österreichische Bibliothekskataloge (auch jenen der Nationalbibliothek) durchsucht, können Sie die Verbundsuchmaschine verwenden: http://www.obvsg.at/kataloge/verbundauswahl/
Auch dort sollen Sie etwas herausfinden:
2.1 Wie viele Wiener Bibliothekskataloge werden von der Verbundsuchmaschine durchsucht?
2.2 Welche davon sind für Ihre Recherchedokumentation wichtig?

3. Wer noch mehr Bibliothekskataloge durchsuchen will, kann dies mit dem Karlsruher Virtuellen Katalog tun: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html

4. Die wichtigste Suchmaschine für die Suche nach wissenschaftlichen Quellen im WWW ist Google Scholar: http://scholar.google.com/. Auch dort sollten Sie unbedingt die "Google Scholar Help" (http://scholar.google.com/intl/en/scholar/help.html) und die "Advanced Scholar Search Tips" (http://scholar.google.com/intl/en/scholar/refinesearch.html) besuchen, und damit Sie das auch sicher tun, habe ich mir aus den Erklärungen dort nun schon eine Prüfungsfrage für den Abschlusstest ausgesucht ;-) 

BTW: Auch wenn ich mich damit gegen eine gängige Meinung in der wissenschaftlichen Forschung stelle, denke ich, dass bei einer guten Kombination der Suchbegriffe und einer kritischen Analyse der Suchergebnisse auch Google selbst als Suchmaschine für wissenschaftliche Recherchen herangezogen werden kann.

5. Webverzeichnisse:
Wenn Sie noch nicht so genau wissen, mit welchen Suchworten Sie sich auf die Suche nach einem Thema begeben sollen, leisten oft Webverzeichnisse oder -portale einen guten Dienst. Dort sind Quellen im WWW zusammengestellt, die nach verschiedenen Gesichtspunkten strukturiert werden.
Hier ein paar Beispiele:

Ein - lt. Selbstbeschreibung - "Informationsportal für Theater in Wissenschaft und Praxis", das sehr breit gefächerte Informationen anbietet. Unter "Ressourcen" kann man "Themen-Websites" anwählen und hat damit einen Überblick über theaterwissenschaftliche Ressourcen im WWW.

Das deutsche Filminstitut bietet ein sehr umfangreiches Verzeichnis von Webressourcen an.

Zu den "Medien" bzw. der Medienwissenschaft allgemein ist mir kein brauchbares Webportal bekannt, vermutlich, weil der Forschungsbereich zu breit und zu allgemein ist.

Wissen Sie ein gutes Webportal oder -verzeichnis, vielleicht auch zu einem Teilbereich der Medienwissenschaft (Medientheorie, -geschichte, ...). Senden Sie den Link über die Kommentarfunktion!

Das gleiche gilt natürlich auch für weitere Webverzeichnisse zur Theater- und Filmwissenschaft!









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