Mittwoch, 15. Juni 2011

Protokoll zur 11. LV vom 09.06.2011

Rieke Süßkow

Jennifer Reusse

Organisatorisches:

- Bemerkungen zur zurückgegebenen Arbeitsaufgabe Kurzbibliographie finden Sie im Blog (sollten am besten vor Abgabe der Recherchedokumentation angeschaut werden)

- nächste Stunde (16.6.): Kurzreferate werden gehalten, der Test wird besprochen (für diesen ist ein Eratztermin möglich, Bestätigung für den Grund des Fehlens allerdings notwendig. Falls jemand nicht teilnehmen kann, bitte über Mail in Kontakt treten.)

Gastvortrag - Filmmuseum 

Elisabeth Streit, Alejandro Bachmann, Matteo Leppore

http://www.filmmuseum.at

Büro, Bibliothek und Kino

Augustinerstraße 1, 1010 Wien (im Gebäude der Albertina)

office@filmmuseum.at

Öffnungszeiten

Büro: Montag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr

Freitag von 10 bis 13 Uhr

Bibliothek: Montag und Donnerstag von 12 bis 18 Uhr

Abendkassa: Jeweils eine Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung

Vortrag: Alejandro Bachmann

- Bachmann ist Verantwortlicher für Veranstaltungen des Filmmuseums für Schulen, Lehrer und Studiengruppen (im WiSe 2011 gibt es eine Lehrverantstaltung für das TFM- Institut im Filmmuseum)

Geschichte und Selbstverständnis des Filmmuseums:

* wurde 1963 gegründet um Filme auf bestmögliche Weise zu präsentieren, erforschen, restaurieren, diskutieren und vermitteln

* „Der Film ist die wichtigste Kunstgattung seit 1895.

* Der Film ist das wichtigste zeitgeschichtliche Dokument seit 1895."

(Amateurfilme, Avantgardefilme, Filme aus Hollywood usw. sind im Filmmuseum zu finden) 

- weltweit gibt es 2 Typen von Filmmuseen:

1. Museen mit Ausstellungen, bei denen man durch Räume schlendert und vor allem Informationen über Dinge kriegt, die während einer Produktion anfallen (Kostüme, Skripte etc.) oder Materialien, welche nach dem Dreh gebraucht werden (Poster, Programmhefte etc.) meist gibt es Bildschirme mit Beispielszenen

2. Kinematheken (wie das Österreichische Filmmuseum), nicht nur Ausstellungen sondern Sozialinstitution die auf den gesellschaftlichen Status quo reagieren und ihn reflektieren

* das Besondere des Filmmuseums: Der Ausstellungsraum (das „unsichtbare Kino") ist  nicht nur ein Vorführungsraum, sondern auch ein Ausstellungsobjekt an sich

Das unsichtbare Kino (http://www.filmmuseum.at/kinoprogramm/das_unsichtbare_kino_1):

* soll Idealbedingungen zur Filmbetrachtung schaffen, „filmgerechtes Kino" präsentieren

* Gemütlichkeit als wichtiger Faktor

* Zuschauer ist ganz in Schwärze gehüllt, sieht und hört den Nebenmann kaum, somit soll eine angenehme Gemeinschaft entstehen

* „Der Film ist die Welt", weil man nichts sieht oder hört außer den Film

* Bisher das einzige existierende in Wien, allerdings wird in den Niederlanden an einem zweiten gebaut

* Erfunden von PETER KUBELKA

* Kubelka war Mitbegründer und Leiter des Österreichischen Filmmuseeums

* wurde in Österreich nicht akzeptiert bzw. verstanden, daher zog Kubelka nach New York

* schloss sich der Avantgarde-Filmbewegung an

* Das erste unsichtbare Kino entstand 1970 in New York und wurde mit großer Begeisterung aufgenommen.

* Kubelka verabscheute Kinos in Österreich, die eine Wohnzimmeratmosphäre haben würden. Er wollte, dass das Bild auf der Leinwand im Zentrum steht und alles andere im Saal vergessen wird.

*  Das Unsichtbare Kino im Österreichischen Filmmuseeum wurde 1989 eröffnet.

* Das Filmmuseum ist eine Institution wo Filme erforscht, diskutiert und vermittelt werden

* Es versteht sich nicht nur als ein Sammelort von Filmen, sondern als eine soziale Institution.

Das Filmmuseum ist bekannt für seine Retrospektiven und die Zyklen 

Jeden Dienstag gibt es 2 Zyklen:

1. Was ist Film? - von Peter Kubelka entwickelt

„Das Zyklische Programm Was ist Film definiert durch Beispiele den Film als eigenständige Kunstgattung, als Werkzeug, welches neue Denkweisen vermittelt. Es wird damit jungen Filmemachern und allen, die sich ernsthaft mit dem Medium Film auseinandersetzen, in 63 Programmen ein grundlegender Überblick geboten." (Peter Kubelka) 

2. Utopie Film

Die Utopie Film besteht aus Kapiteln mit jeweils mehreren Filmen - eine Folge von monatlich wechselnden Konstellationen oder Fragestellungen. Jedes der ausgewählten Werke kann als einzelnes in seinem besonderen Reichtum bestehen, aber die Auswahl ergibt auch eine Perspektive, einen Zusammenhang. Die Utopie Film erzählt eine Geschichte der Filme in ihrem Verhältnis zueinander und zur Gesellschaft. (Alexander Horwath)

  • Bestimmte Themen/ Aspekte des Films werden beleuchtet, vgl. auch den Zyklus „Was ist Film?"
  • Studenten können für einen ermäßigten Preis von 2,50€ an den Zyklen teilnehmen

Veröffentlichungen des Filmmuseums:

1. Bücher zu aktuellen Regisseuren

2. Filme der Sammlung in DVD-Format

3. Bücher rund um die Museumsarbeit (zB. Über die Rolle des Filmarchives etc.) 

Bibliothek des Filmmuseums (Elisabeth Streit, Bibliothekarin):

* zu finden ist eine online Buchdatenbank (http://www.filmmuseum.at/sammlungen/bibliothek/bibliothekssuche_1) sowie eine (bisher nur vor Ort nutzbare) Zeitschriftenbank, in der Zeitschriftensammlungen von Filmzeitschriften zu finden sind

* in den Ergebnislisten sind kulturelle Kontexte erkennbar

* es wird eine Linksammlung für weiterführende Datenbanken angegeben (http://www.filmmuseum.at/sammlungen/bibliothek/linksammlung_1)

Kontakt:

Elisabeth Streit (e.streit(at)filmmuseum.at)

Vortrag Matteo Leppore:

* das nicht-digitale Kino zeigt 24 Bilder pro Sekunde, was bedeutet, dass 4 riesige Räder Filmrollen für einen ca. 1,5 Std Film immer aus dem Archiv in den Vorführraum geholt werden müssen

* Mitarbeiter des Filmmuseums prüfen vor und nach der Vorführung das Material auf Fehler

* Die Filmrollen werden international zwischen Filmmuseen und Kinos hin und her gereicht

* manche Filme sind Einzelstücke, welche sonst nirgends zu bekommen sind

* Filmrollen (besonders welche, die vor den 1950ern produziert wurden) können leicht kaputt gehen - müssen kopiert werden, was teuer, schwierig und zeitaufwändig ist

* das Digitalisieren von Filmrollen ist allerdings noch schwieriger, zur guten Erhaltung des Ausgangsmaterials werden also Kopien nur auf andere Filmrollen angefertigt

* Es gibt zwar Erwägungen der Filmmuseen Filme zu digitalisieren. Dabei besteht allerdings eine große Gefahr. Daten verschwinden und können gelöscht werden. Hilfsmedien, wie USB-Sticks und DVDs sind dabei keine große Hilfe. Auch sie haben ihr Verfallsdatum

* wichtig für Forschende: immer anmerken, welche Version eines Filmes benutzt wurde (wurde die übersetzte Fassung genommen, gibt es Kommentare etc.)

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